Was ist Ökotourismus?

Ökotourismus ist eine Form des Tourismus, die darauf ausgelegt ist die Umwelt zu schonen und natürliche Habitate zu erhalten. Meist ist das Ziel unberührte, naturnahe Gebiete. Sinn und Zweck der nachhaltigen Reise ist, definiert nach der International Ecotourism Society, eine verantwortungsvolle, positive Auswirkung auf die einheimische Bevölkerung, Umweltschutz und Aufklärung über die umliegende Natur und ökologische Maßnahmen. Seit 1960 ist Ökotourismus daran orientiert das kulturelle Erbe vor Ort zu erhalten und weiterzuführen. Urlauber tragen zu einer wirtschaftlichen Stärkung der Region bei und das Verständnis für Kultur und Natur soll gefördert werden.

Das wirtschaftliche Interesse ist dabei ausschließlich für eine Reinvestierung in die Umwelt ausgelegt. Hierbei wird nicht nur die Umwelt des Menschen berücksichtigt. Es geht um ökosystemare Zusammenhänge, die Umwelt wird allumfassend betrachtet. Ökotourismus fokussiert sich besonders auf das ökologische Verhalten vor Ort.  Reisen ja – aber eben mit Verantwortung.

Was ist nachhaltiger Tourismus?

Nachhaltiger Tourismus geht einen Schritt weiter als Ökotourismus. Es ist die Vision eines umweltbewussten und nachhaltigen Reisens und keine offizielle Art des Tourismus wie der Ökotourismus. Hier wird schon weit vor der Reise nachhaltig geplant. Denn unter Ökotourismus fällt auch ein Flug nach Australien. Die dabei entstehenden Emissionen können kaum durch dortige nachhaltige Aktivitäten „ausgeglichen“ werden. Bei nachhaltigem Tourismus ist auch das Transportmittel umweltfreundlich gewählt.

Ein weiterer, oft in diesem Zusammenhang benutzte Begriff, ist sanfter Tourismus. Auch diese Definition kann nicht äquivalent zum Ökotourismus gebraucht werden. Beim sanften Tourismus werden die Werte des Reisens anders priorisiert. Hier steht Qualität vor Quantität. Umweltverträglichkeit, Sozialverträglichkeit und Wertschöpfung sind die Leitlinien.

Nachhaltiger Tourismus

Welche Beispiele gibt es für Nachhaltigen Tourismus?

Nachhaltiges Reisen kann in vielen verschiedenen Wegen stattfinden. Oft ist die oben genannte Definition eine Leitlinie für den Veranstalter und wird in diversen Wegen umgesetzt. So kann vor Ort eine Tierbeobachtung oder ein Fotographie Kurs für Naturbilder ein Beispiel für Nachhaltigen Tourismus sein. Ob der Campingtrip zum nächstgelegenen Bauern, ein Kanu-Wochenende oder ein Luxus Urlaub auf den Malediven – hier sind der Fantasie keine Grenzen gesetzt. Um eine Reise im Sinne des nachhaltigen Tourismus zu planen, sollte natürlich ein umweltbewusster Transport gewählt werden. Hier fällt der lange Flug auf die Malediven wohl raus. Alternativ gibt es bei vielen Airlines die Möglichkeit, eine Kompensation zu zahlen. Das ändert natürlich erst einmal nichts an der direkten CO2 Verursachung.
Allerdings kann ein Flug auch oft durch Bus oder Bahn ersetzt werden. Oder ihr unternehmt eine Fahrradreise, besonders Skandinavien bietet lange Fahrradstrecken.

Welche nachhaltigen Ziele gibt es?

Auch hier gibt es keine pauschale Antwort. Mittlerweile ist das Umweltbewusstsein in vielen Länder angekommen und es gibt oft grüne Alternativen zum nachhaltigen Reisen. Manche Länder sind allerdings etwas weiter in ökologischen Standards und bieten mehr umweltfreundliche Alternativen an. So gibt es in Costa Rica und Brasilien viele Angebote, um sich aktiv für die Natur einzusetzen. Auf Island hat die Natur auch einen sehr hohen Stellenwert. Besonders hier wird viel Aufklärungsarbeit geleistet, um den Touristen die Einzigartigkeit der dortigen Umwelt zu näher zu bringen. Aber nicht nur Südamerika und Island sind ein gutes nachhaltiges Reiseziel. Wie wäre es mit Neuseeland, Palau oder den Galapagos Inseln? Falls ihr jetzt auch gerade in der warmen Wohnung sitzt und euch nur eine Abkühlung wünscht, bieten Norwegen, Schweden, Kanada, die Antarktis und Alaska weitere Reiseziele, die sich mit Ökotourismus vereinbaren lassen. Wie im vorherigen Abschnitt schon erwähnt, ist eine Reise mit dem Flugzeug nicht die nachhaltigste Form. Wer auf Exotik nicht verzichten möchte, wird nicht umher kommen ins Flugzeug zu steigen. Falls es sich also nicht vermeiden lässt, ist es umso wichtiger vor Ort auf Nachhaltigkeit zu achten und auch nach der Reise seinen ökologischen Fußabdruck im Auge zu behalten.

Denn Nachhaltigkeit ist immer als ganzheitlicher Ansatz zu sehen. Was bedeutet das? Ein Beispiel: Wer auf die jährliche Flugreise verzichtet, Zuhause allerdings jeden Tag jede noch so kleine Strecke mit dem Auto zurücklegt, obwohl der Umstieg auf Rad und Bus möglich wäre, der handelt durch die einsparte Flugreise nun auf einmal nicht per se nachhaltig.

Andersherum: Wer im Alltag stets auf nachhaltigere Alternativen zurückgreift und alle 2 Jahre ein Flugzeug betritt, der ist aufgrund der Flugreise nun auf einmal nicht mehr nachhaltig. Am Ende kommt es immer auf die ganzheitliche Betrachtung an.

Nachhaltige Aktivitäten auf der Reise…

Wer in seinem Urlaub nicht nur bei der Hotelauswahl und dem Transportmittel auf Nachhaltigkeit achten möchte, der kann natürlich auch eine umweltbewusste Aktivität einplanen. Besucht doch einen Kochkurs bei einem einheimischen Koch. Ich verspreche euch, es wird besser schmecken als das Gericht, welches ihr auf Facebook findet.  Natürlich werden oft auch andere Kurse angeboten. Lieber etwas aktiveres? Kein Problem, wie wäre es mit einer Tierbeobachtung oder Ausflügen in die Natur. Oft gibt es geführte Touren durch einen einheimischen Reiseführer. Diese wissen Fakten und Anekdoten über die Natur, die kein auswärtiger Reiseführer euch bieten kann. Noch aktiver? Engagiert euch in sozialen Projekten, pflanzt einen Baum oder helft im örtlichen Tierheim. Falls das Konsumbedürfnis ruft, setzt auf Fair Fashion Shops, hier gibt es viel individuellere Kleidung. Oder bildet euch weiter und lernt etwas über Umweltschutz und Kultur.  Es gibt hunderte Möglichkeit nachhaltig zu Reisen und seien wir ehrlich – den Urlaub mit einem guten Gefühl zu verbinden ist doch das eigentliche Ziel.

Nachhaltige Reiseagenturen…

Heutzutage gibt es viele Reiseagenturen die entweder ausschließlich ökologische Reiseangebote anbieten oder grüne Alternativen zu der „normalen“ Reise vorstellen. Viele werden im Forum anders reisen vorgestellt. Für aktive Sporturlauber ist Elan Sportreisen wohl die richtige Adresse. Wer alleine reist oder sich auf Reisen gerne verlieben möchte bucht zum Beispiel mit Windbeutel Reisen.  Die Arbeit nervt, der Wochenendeinkauf ist eine Qual und ihr wollt einfach aus dem Alltag ausbrechen? Dann schnell die Agentur NEUE WEGE anschreiben, hier werden Retreats zum Seele baumeln lassen angeboten.

Arten des Ökotourismus

Wie ich schon bei Beispielen für nachhaltigen Tourismus beschrieben habe, sind hier der Fantasie keine Grenzen gesetzt. Von dem WWF positiv bewertete Beispiele sind das Schutzgebiet Kavango- Zambezi und der Virunga-Nationalpark in Afrika. Viele Angebote gibt es auch über den NABU, Deutschlands ältestem Umweltverband. Es gibt Projekte in Kenia,  Äthiopien, Armenien und Zentralkasachstan.  Um wirklich sicher zu sein, dass der Wanderurlaub im Allgäu, die Städtereise nach Berlin oder die Luxus Reise auf eine Insel zum Ökotourismus gehören, lohnt es sich nach Siegeln Ausschau zu halten. In Deutschland sind gängige Verifizierungen Viabono und die Blaue Schwalbe. International wurden Leitlinien von der non-profit Organisation Global Sustainable Tourism Council entworfen.

Besonders in Zeiten von Corona: Auch ein Ausflug in die heimische Natur ist Ökotourismus. Kennt ihr eigentlich schon die umliegenden Wälder und Wanderwege der eigenen Region? Oft werdet ihr hier mit genauso schönen Ausblicken und Szenen belohnt wie im Ausland – Zuhause ist es eben immer am schönsten!

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